Vier unserer Mitglieder reisten mit dem Bus des EFC Bockenheim an und ein Adlerträger flog von Hamburg nach London:
In der Halbzeit im Camp Nou buchte ich bereits beim Stand von 2:0 für unsere Eintracht die extrem günstigen Flüge von Hamburg nach London und zurück. Ich wusste damals schon, dass die Reise an vielen Punkten sehr aufregend werden wird und an viele Kleinigkeiten geknüpft sein wird, die alle aufgehen müssen: Ich wusste nicht, ob ich rechtzeitig Donnerstag in Hamburg bei der Arbeit wegkomme, das Ticket und den Flieger (ging am Spieltag um 17:20 von HH) pünktlich bekomme und der Flieger pünktlich startet und landet und ich vom Flughafen über das Hotel pünktlich zum Stadion komme.
Bereits Montag ging es für mich nach Hamburg. Dienstag bin ich mit den anderen, die mit dem Bus rübergefahren sind, in Kontakt getreten, da die mein Stadionticket mitabgeholt haben. Einer war so nett und hat mir über einen versicherten Expressversand mein Ticket in mein Hotel in Hamburg gesendet (war zwar sau teuer, hat sich aber gelohnt). Die erste Hürde war geschafft als das Ticket Donnerstag Morgen im Hotel eintraf. Alles weitere klappte dann ein Glück auch, sodass ich nach der teuersten Taxifahrt meines Lebens (130£ für 45 Minuten Fahrt, teurer als Flüge und Hotel zusammen), circa 20 Minuten vor Spiel im Stadion an meinem Platz, wo auch die anderen Eitratal Adler saßen, eintraf. Rund 50 Sekunden nach dem Anpfiff war mir jedoch klar, dass jeder einzelne Punkt des Stresses vorab sich gelohnt hat: Knauff köpfte zum 1:0. Alles eskalierte und feierte. Wir waren mit einem Schritt im Finale. Nachdem es Antonio nochmals spannend machte, konnte Kamada uns in eine gute Ausgangsposition fürs Rückspiel bringen. Man muss sagen, dass der ganze Block beim 2:1 (im Vergleich zum 1:0) sehr verhalten reagierte, da alle dachten, es sei Abseits. Somit kam tatsächlich keine richtige Freude auf, was ich in 12 Jahren, seitdem ich aktiv zur Eintracht fahre, bei einem Tor nie erlebt hatte. Aber sei’s drum, wir alle wissen, wie es weiter ging. Das einzig weitere was vom Spiel hängen geblieben ist, ist der Fallrückzieher kurz vor Schluss. Als Fußballer muss ich sagen, das Ding hatte ein Tor verdient, so geil wie der angesetzt war. Als Eintrachtler war ich natürlich umso erleichterter, dass das Ding nicht eingeschlagen ist. Nichtsdestotrotz war das ein geiler Fallrückzieher. Stimmungstechnisch muss man sagen, dass es in Olympiastadien sehr schwierig ist, ordentlich Stimmung umzusetzen, ein Glück kam Martin Stein die zwote Halbzeit auf den Oberrang und konnte dadurch ein wenig die Stimmung von Unterrang und Oberrang koordinieren. Für 3000 Leute wurde alles rausgehauen was geht und man konnte den West Ham Fans einiges entgegensetzen, wenngleich es natürlich im Vergleich zu 30.000 Leuten in Barcelona eher ruhig war.
Nachdem Spiel ging es für mich direkt zurück ins außerhalb gelegene Hotel und den nächsten Morgen zurück nach Hamburg. Unvergessliche, vermutlich stressigste Fahrt meines Lebens, jedoch auch irgendwie ein organisatorisches Meisterwerk, denn alle Punkte die noch so hätten scheitern können, gingen auf. Alles für den Europapokalsieg! Nur die SGE!